Das Buch This Never Happened erscheint als Abschluss der Ausstellungsreihe Transitions, die Josiane Imhasly 2017/2018 im Rahmen des *KURATOR-Förderprogramms der Gebert Stiftung für Kultur in der Alten Fabrik realisiert hat.
This Never Happened ist ein filmischer und reflexiver Rundgang durch eine Ausstellung, die sich aus den vier realisierten Projekten speist, aber erweitert wurde – und so nie stattgefunden hat.
Gestaltung: Studio Martin Stoecklin
Text: Olaf Knellessen, Psychoanalytiker
Erschienen bei: edition fink – Verlag für zeitgenössische Kunst, Zürich
Josiane Imhasly, This Never Happened, Hrsg. Gebert Stiftung für Kultur, edition fink, Zürich 2019, Deutsch/Englisch, 200 Seiten, ca. 270 farbige Abbildungen, 22.4 x 33.6 cm, CHF 28.–, ISBN 978-3-03746-234-8.
Die Realität und ihre Grenzen zur Fiktion, Fantasie, Virtualität und Imagination; zum Verborgenen, Geheimen, Unsichtbaren; zum Verdrängten, Vergessenen – dies waren Fragen, die während der Ausstellungsreihe transitions immer wieder auftauchten. Darüber entstand die Idee, für die Publikation eine Ausstellung zu imitieren bzw. Zustände, Gegenstände und Ideen zu kreieren, ja in das Buch einzuschmuggeln, die in der Alten Fabrik in diesen Wochen und Monaten nicht präsent waren. Dieses Vorgehen verweist auch darauf, dass eine Ausstellung einen grossen zufälligen und willkürlichen Anteil hat. Die Publikation lässt anklingen, wie es auch anders möglich (gewesen) wäre.
Installationsansichten sind längst zum unverzichtbaren Vermittlungsmedium von Ausstellungen geworden – noch mehr als die Ausstellungen selbst, sieht man Bilder davon. Darauf bezieht sich der Titel des Buchs indirekt: Peter Baracchi verantwortete nämlich nicht nur die Ausstellungsansichten der Reihe, sondern trug zur Ausstellung Tarnen, täuschen, imitieren eine Arbeit mit dem Titel This Never Happened bei. Und seine Bilder sind nun die Basis für diese Publikation, die aber mit ihnen spielt: Die Fotografien werden zum einen neu zusammen gesetzt, so dass ein neuer Raum entsteht, gar ein fantastisches mehrstöckiges Ausstellungshaus. Die Neumontage des Vorhandenen nimmt wiederum Bezug auf eine ortsspezifische Intervention, eine räumliche Illusion, die Nils Nova im Rahmen von Tarnen, täuschen, imitieren realisierte. Zum anderen werden die Räume mit Kunstwerken bestückt, die gar nie in Rapperswil waren. Olaf Knellessens Text verflicht die vier Ausstellungen unter dem Motto transitions auf inhaltlicher Ebene, zudem lieferte er unverhofft einige Aufhänger für den Bildteil.