Riverhood

Ausstellungen ⭔ Kunstforum Baloise Park ⭔ Mathieu Kleyebe Abonnenc, Yvan Alvarez, Flurina Badel & Jérémie Sarbach, Carolina Caycedo, Magali Dougoud, Dunja Herzog, Basia Irland, Marie Velardi, Dadi Wirz ⭔ 11.05.2022 - 25.05.2023

Die Ausstellung Riverhood versammelt Werke von neun Kunstschaffenden, die Flüsse wie die Lawa in Französisch-Guyana, die Rhone oder den Rhein, die Clozza im Unterengadin oder den Xingu in Brasilien zu Protagonisten machen. Der Begriff Riverhood meint so viel wie Flusssein („the state of being a river“). Er beschreibt, dass verschiedene Gemeinschaften einen unterschiedlichen Umgang mit Flüssen pflegen, der von respektvoller Symbiose bis zu Kontrolle und Dominanz reicht. In der Ausstellung werden lokal verankerte Flusslandschaften und -systeme imaginär miteinander verbunden und als globales Netzwerk von Wissensressourcen verstanden. So sollen Denkanstösse für ein Leben des Menschen im Einklang mit Flüssen gegeben werden.

Die ältesten menschlichen Siedlungen liegen an Flussläufen. Flüsse durchziehen den Planeten wie Lebensadern und versorgen Menschen und Tiere, das Land und Meere mit Sauerstoff. So erstaunt es nicht, dass Flusslandschaften auch Konfliktzonen sind, wo Bedeutungszuschreibungen verhandelt werden und Interessen kollidieren. Mit der Kolonisierung, der Industrialisierung und dem in den letzten 70 Jahren stets wachsenden globalen Hunger nach Energie haben sich diese Konflikte weiter verschärft. Dabei ist der Umgang mit Flüssen symptomatisch für den Umgang mit der Natur insgesamt. 37 Prozent der 242 grössten Flüsse auf dem Planeten folgen nicht mehr ihrem natürlichen Lauf und werden durch Dämme unterbrochen. Diese verunmöglichen die Kommunikation, den Austausch oder die Osmose zwischen den künstlich geschaffenen Abschnitten, aber auch zwischen den Menschen und den Flüssen.

Die Ausstellung Riverhood schreibt jedoch den Fluss nicht als Symptom der ökologischen Katastrophe fest, in der wir uns zweifellos befinden. Vielmehr wird er als Wissensressource und als sozialer Agent verstanden, der sich menschlicher Kontrolle entziehen und mit dem sich Widerstand formieren kann. Im Raum steht die Frage, wie wir eine neue, nachhaltige Beziehung zum Fluss finden können. Anregungen hierzu geben Videos, Skulpturen, Zeichnungen, Textarbeiten, Hörstücke und Fotogramme von neun Kunstschaffenden.

www.art.baloise.com

Ausstellungsansicht Riverhood, Kunstforum Baloise Park, 2022, Foto: Gina Folly
Ausstellungsansicht Riverhood, Kunstforum Baloise Park, 2022, Foto: Gina Folly
Ausstellungsansicht Riverhood, Kunstforum Baloise Park, 2022, Foto: Gina Folly
Ausstellungsansicht Riverhood, Kunstforum Baloise Park, 2022, Foto: Gina Folly
Ausstellungsansicht Riverhood, Kunstforum Baloise Park, 2022, Foto: Gina Folly
Ausstellungsansicht Riverhood, Kunstforum Baloise Park, 2022, Foto: Gina Folly